Packender Handballkrimi mit überragenden Andreas Labicki

Leider hatten sich nicht viele Zuschauer zum Saisonauftakt der Elsterwerdaer Handball-Männer in der Elbe-Elster eingefunden, die gekommen waren sahen aber ein an Spannung kaum zu überbietendes Spiel. Zu Beginn dominierten die höherklassigen Gäste, die vor allen aus dem Rückraum zu Toren kamen. Ständig über die Stationen 6:3,10:7 und 14:9 in Führung liegend, drohte der Brandenburgligist die Partie schon in ersten Halbzeiten zu entscheiden. Dagegen setzten die nicht in Bestbesetzung antretenden Gastgeber aber enormen Kampfgeist, vor allem Aram Haydeyan erzielte in Folge vier Tore und Andreas Labicki schoss sich langsam warm. David Wotta erzielte mit dem Halbzeitpfiff den 13:14 Anschlusstreffer und die Partie war wieder offen. In der 34. Spielminute gelang dem ESV 94 erstmalig die Führung zum 15:14 und auch als Aram Haydeyan wenige Minuten später die Rote Karte sah, kam kein Bruch in das Spiel der Einheimischen. Die junge Truppe steigerte sich enorm und sah 8 Minuten vor Schluss beim Stand von 24:19 schon wie der sichere Sieger aus. Jetzt sah man die Unerfahrenheit im ESV-Team aber auch die Kräfte ließen langsam nach. 30 Sekunden vor Spielende führten die Neißestädter plötzlich mit 26:25 Toren, doch Tim Romanowsky gelang noch der verdiente Ausgleichstreffer. In der ersten Verlängerung überschlugen sich die Ereignisse, im Mittelpunkt standen wiederholt die Schiedsrichter aus Straußberg, die Farbe in das Spiel brachten. Die Gäste sahen ihre zweite Rote Karte eine weitere folgte in der 2. Verlängerung. Auf Elsterwerdaer Seite wurde die Verletztenliste immer größer, aber die Gastgeber hatten ihren Turm in der Schlacht. Andreas Labicki warf in der ersten Verlängerung alle sieben Tore für sein Team und fünf Sekunden vor Spielende beim Stand von 33:32 gelang den Gästen von der linken Außenbahn wieder der Ausgleich. In der zweiten Verlängerung unterstützte vor allem Dominic Geppert seinen Kapitän, er war es dann auch der den umjubelten Siegestreffer zum 39:38 erzielte. Eine tolle kämpferische Leistung sahen die Zuschauer von ihrer Mannschaft, aber auch einen Andreas Labicki in Topform. Er warf 22 Tore, davon wurden alle 10 Siebenmeter sicher von ihm verwandelt. Ein Novum in der Vereinsgeschichte.

Rudolf Scheibe